Um 1720 entstand dieses Modell des Biebricher Schlosses als Spielzeug für die Fürstenkinder. 



Biebrich gehörte seit dem Spätmittelalter einem Zweig des Nassauer Adelsgeschlechtes, dessen Territorium zunächst vom Biebricher Rheinufer bis zu seiner Hauptstadt Idstein reichte. 

Durch den Bau des Schlosses ab 1700 und die spätere Erhebung des Dorfes zur Residenzstadt prägte das Haus Nassau Biebrich nachhaltig. Während der napoleonischen Kriege zum Herzogtum erhoben, erreichte das selbständige Territorium seine größte Ausdehnung: Dillenburg, Hachenburg, Höchst und Rüdesheim bildeten seine Eckpunkte.

In der kleinen hessischen Monarchie war die Regentenfamilie der Mittelpunkt des gesellschaftlichen Geschehens. Bevor die Residenz 1841 nach Wiesbaden verlegt wurde, war das Biebricher Schloss mit der nassauischen Familie, seinen Angestellten und Soldaten das politische und kulturelle Herz des Landes.

Mit dem deutsch-österreichischen Krieg von 1866 wurde der letzte nassauische Herzog Adolph abgesetzt und das Land von Preußen annektiert.


Jagdtasche und Pulverhorn, um 1850.

Die Jagd hatte für das Selbstverständnis der Nassauer eine große Bedeutung - zum Leidwesen ihrer Untertanen.