Biebricher Jahreszahlen im Laufe der Geschichte
zusammengestellt von Dr. Rolf Faber
874 | Erste schriftliche Erwähnung Biebrichs in den "Annales Fuldensis". König Ludwig der Deutsche besteigt im Monat Juli "apud villam biburg" die Schiffe, um nach Aachen weiterzureisen. |
991 | Erste urkundliche Erwähnung Biebrichs und Mosbachs. König Otto III. schenkt auf Bitten seiner Großmutter, der Kaiserin Adelheid, dem Benediktinerkloster Selz im Elsaß die Güter "praedium Biburc et Moskebach". |
1255 | Die Grafen Walram und Otto von Nassau teilen ihren Besitz; Biebrich und Mosbach kommen zur walramischen Linie des Hauses Nassau. |
13. Jh. | Das Zisterzienserkloster Eberbach im Rheingau erlangt durch Schenkungen reichen Besitz in Biebrich und Mosbach. |
1298 | König Adolf, der einzige deutsche König aus dem Hause Nassau, kauft von Kloster Eberbach die ehemaligen Selzer Güter und stattet damit das von ihm gegründete Kloster Klarenthal aus. |
1462 | Erste Erwähnung einer Wasserburg bei Mosbach; es handelt sich um den Vorläuferbau der Mosburg. |
1602 | Das erste überlieferte Gerichtssiegel zeigt im Schild einen auf den Hinterbeinen aufgerichteten, auf den Schwanz gestützten, nach rechts gewandten Biber, zu dessen Füßen ein mit dem Barte rechts unten gekehrten Schlüssel und der Umschrift „S : DES : GERICHTS : ZV : MOSBACH : VND : BIEBERICH„ |
1618 | Während des 30-jährigen Krieges (1618 -1648) kommt es zur völligen Zerstörung der beiden Orte. |
1624 | Die Pest wütet in unserer Gemarkung. |
1650 | Nur noch 150 Einwohner sind nach dem Krieg vorhanden (1630 noch 600). |
1684 | Die Einwohnerzahl ist auf 442 gestiegen. |
1696 | Abt Albrecht Kraus von Kloster Eberbach läßt in Mosbach ein neues Pfarrhaus (sog. Diltheyhaus) errichten. |
1696 | Fürst Georg August Samuel von Nassau-Idstein beginnt mit der Erbauung des Biebricher Schlosses; Fertigstellung 1744. |
1744 | Fürst Karl von Nassau-Usingen verlegt die Residenz von Usingen nach Biebrich; Biebrich wird Residenz der Fürsten und ab 1806 Residenz der Herzöge von Nassau (bis 1866). |
1803 | Kloster Eberbach wird säkularisiert; die Fürsten von Nassau treten als Patronats- und Kirchenherren von Biebrich an die Stelle des Abtes von Kloster Eberbach. |
1804 | Kaiser Napoleon zu Besuch im Biebricher Schloss. |
1806 | Gründung des Herzogtums Nassau; Fürst Friedrich August von Nassau-Usingen wird erster Herzog von Nassau. |
1816 | Erbprinz Wilhelm von Nassau-Weilburg wird zweiter Herzog von Nassau. |
1817 | Der barocke Schlosspark wird nach Plänen von Friedrich Ludwig von Sckell in einen englischen Landschaftspark umgewandelt. |
1823 | Wilhelm Heinrich von Riehl, der Begründer der wissenschaftlichen Volkskunde, wird am 6. Mai im Karpfenhof geboren; er stirbt am 16.November 1896 in München (Grab in München). |
1824 | Die erste Dampfschifffahrtslinie legt in Biebrich an. |
1825 | Seligman Baer, der berühmte Hebräist, wird am 18. September geboren. 1882 ernennt ihn die Stadtverordnetenversammlung zum Ehrenbürger von Biebrich; er stirbt am 27. Februar 1897 (Grab in Biebrich). |
1825 | Zar Alexander von Rußland besucht Biebrich. Ihm zu Ehren wird die Treppe vor der Rotunde des Biebricher Schlosses angebaut. |
1829- 1830 | In der Mittelstraße (Rathausstraße 30) errichten die Biebricher und Mosbacher Juden eine Synagoge. |
1831 | Die Rheinschifffahrtskommission erklärt Biebrich zum Rheinhafen. |
1831 | Johann Adam Heckel eröffnet eine Fabrik für die Herstellung feiner Holzblasinstrumente. |
1833 | Der spätere Philosoph Wilhelm Dilthey wird am 19. November im Jägerhof geboren; er stirbt am 1. Oktober 1911 in Seis am Schlern (Grab in Biebrich). |
1839 | Herzog Adolph von Nassau folgt seinem Vater Wilhelm als dritter Herzog von Nassau. |
1841 | Mainzer Kaufleute errichten im Rhein einen Damm, um die Einfahrt des Biebricher Hafens zu blockieren (sog. Mainzer Nebeljungenstreich). |
1850 | Biebrich und Mosbach zählen 750 Familien mit 3.065 Einwohnern. |
1857 | Die Eisengiesserei „Nassauische Rheinhütte" wird eingerichtet. 1869 übernimmt sie Ludwig Beck. |
1858 | Die Brüder Heinrich und Eugen Albert beginnen auf der Lohmühle mit der Herstellung künstlicher Düngemittel; 1891 wird die Fabrikation an den Rhein verlegt. |
1862 | Der Komponist Richard Wagner wohnt einen Sommer lang in Biebrich und arbeitet an der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg„" Seine Pläne, auf der Höhe zwischen Biebrich und Wiesbaden ein Opernhaus zu errichten, scheitern an der fehlenden Finanzierung. |
1863 | Der Chemiker Wilhelm Kalle beginnt in der Kurfüstenmühle mit der Fabrikation von künstlichen Farbstoffen. |
1864 | Gustav Wilhelm Dyckerhoff und seine Söhne Gustav und Rudolf richten auf der Amöneburg eine Portland-Zement-Fabrik ein. |
1865 | Eugen Dyckerhoff und Gottlieb Widmann gründen eine Zementwarenfabrik. |
1866 | Nach dem Ende des Krieges von 1866 verliert Herzog Adolph von Nassau seinen Thron. Das Herzogtum Nassau wird vom Königreich Preußen annektiert. Biebrich und Mosbach gehören fortan zur preußischen Provinz Hessen-Nassau. |
1867 | Frankfurter Bürger kaufen die Gewächshäuser und die Pflanzen aus dem Schlosspark zum Aufbau eines Palmengartens. |
1870 | Biebricher Bürger gründen einen Verschönerungs- und Verkehrsverein. |
1882 | Amtliche Anerkennung des Titels "Stadt"Biebrich – Mosbach". |
1889 | Eröffnung einer Dampfbahn zwischen dem Biebricher Rheinufer und Wiesbaden-Nerotal (Beausite). |
1890 | Herzog Adolph wird Großherzog von Luxemburg. |
1892 | Der Jurist Rudolf Vogt wird Erster Bürgermeister; er folgt Bürgermeister Johann Heppenheimer (30.3.1815-3.3.1895) nach, der 30 Jahre lang (von 1861 bis 1891) das Amt ausgeübt hatte. |
1892 | Eine königliche Kabinettsordre genehmigt, dass der Doppelname "Biebrich-Mosbach" in "Biebrich" geändert wird. |
1897 | 17.639 m Wasserleitungen werden verlegt, um die Versorgung der Bevölkerung mit fließendem Wasser sicherzustellen. Auf der Adolfshöhe wird ein 52 m hoher Wasserturm errichtet. |
1900 | Der Gründer der Dywidag, Eugen Dyckerhoff, stiftet Biebrich den Galateabrunnen. |
1900 | Am 1. Dezember leben in Biebrich 2.857 Familien mit 15.048 Personen in 860 Häusern und Gehöften, darunter 430 Häuser mit Viehbestand. |
1908 | Der neue Bahnhof Landesdenkmal ist fertiggestellt worden. Biebrich hat damit insgesamt 6 Bahnhöfe: Rheinbahnhof, Biebrich West, Biebrich Ost, Landesdenkmal, Waldstraße und Chausseehaus (im Biebricher Wald). |
1908 | Eugen Dyckerhoff, der Gründer der Dywidag, stiftet Biebrich eine Renaissance-Vase |
1909 | Zur Erinnerung an Herzog Adolph von Nassau ist auf der Anhöhe zwischen Wiesbaden und Biebrich das "Landesdenkmal" errichtet worden. |
1909 | Die Fa. Henkell und Cie. bezieht ihr neues Kellereigebäude. |
1910 | Der Neubau der Riehl-Schule wird eingeweiht. |
1914 | Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Biebrich wird Lazarettstadt. |
1918 | Am 9. November tritt Kaiser Wilhelm II. zurück. In Biebrich bildet sich ein Arbeiter- und Soldatenrat. Am 13.Dezember marschieren französische Truppen in Biebrich ein. Beginn der Besatzungszeit. |
1923 | Ausrufung der "Rheinischen Republik". Beim Sturm auf das Biebricher Rathaus werden sechs Personen erschossen. |
1925 | Zum 30. Dezember verlassen alle französischen Truppen das rechte Rheinufer. Am 1. Januar übernehmen englische Truppen die Besetzung. Für die Familien müssen eigene Wohnhäuser errichtet werden. |
1926 | Verhandlungen zur Eingemeindung Biebrichs nach Wiesbaden. Am 1. Oktober werden die Stadt Biebrich am Rhein, die Landgemeinden Sonnenberg und Schierstein in die Stadt Wiesbaden eingemeindet. |
1929 | Der Rhein ist zum ersten Mal seit 34 Jahren wieder zugefroren. |
1930 | Nach der endgültigen Räumung des Rheinlandes durch französische und englische Truppen besucht Reichspräsident Paul von Hindenburg Biebrich. |
1934 | Schloss Biebrich und der Schlosspark werden an den preußischen Staat verkauft. |
1937 | Die Fa. Kalle errichtet am Rhein ein neues Verwaltungsgebäude. |
1938 | Zerstörung des Inneren der Biebricher Synagoge in der Reichspogromnacht. |
1939 | Am 1. September beginnt der Zweite Weltkrieg. |
1940 | In 8.564 Haushaltungen leben 27.504 Personen. |
1944/ 1945 | Luftangriffe mit erheblichen Zerstörungen auf die Biebricher und Amöneburger Industriewerke sowie auf Wohngebiete. |
1954 | Der Rhein ist vollständig zugefroren. |
1960 | Auf dem Gräselberg entsteht ein neuer Stadtteil mit 124 Häusern bzw. Wohnblöcken und 1.225 Wohnungen. |
1967 | Im Parkfeld entsteht nach Plänen des Architekten Ernst May eine Trabantenstadt mit 1.400 Wohnungen. |
1969 | Biebricher Vereine schließen sich auf Initiative von Karl Carius zu einem Vereinsring zusammen. |
1971 | Das frühere Straßenbahndepot ist geräumt und wird abgerissen; dort entsteht ein Einkaufszentrum und ein Wohnhochhaus, das 1977 eingeweiht wird. |
1974 | Biebrich begeht die 1.100-Jahrfeier. Eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus dem Ortsvereinsring, dem Ortsbeirat, den Kirchen, den Schulen und Vertretern der Industrie, des Gewerbes und der Banken bereiten das Festjahr vor. Der Festakt findet in der Aula der Riehlschule statt. Verdiente Biebricher Bürgerinnen und Bürger werden erstmals mit einem eigens geschaffenen Ehrenteller ausgezeichnet. |
1974 | Die Heimatausstellung "1.100 Jahre Biebrich" im Biebricher Schloss zieht 30.000 Besucher an. |
1974 | Der Biebricher Fußballer Jürgen Grabowski wird mit der deutschen Nationalelf Fußballweltmeister. |
1975 | Zum Abschluß der 1 100-Jahrfeier erscheint die erste zusammenhängende Chronik Biebrichs seit 1906. |
1975 | Nach der 1.100-Jahrfeier bildet sich eine "Arbeitsgemeinschaft Biebricher Vereine und Verbände" (heute über 100 Mitglieder). |
1977 | Einweihung des neuen Wohn- und Einkaufszentrums „Galatea-Anlage". |
1978 | Im Biebricher Rathaus wird das Heimatmuseum für Biebricher und nassauische Geschichte der Bevölkerung übergeben. |
1981 | Der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Ostflügel des Biebricher Schlosses ist wieder errichtet worden, so dass das Schloss jetzt wieder als Dreiflügelanlage vollständig erhalten ist. |
1991 | Die 1000-Jahr-Feier Mosbach wird dank vieler Höhepunkte, Festakt im Schloss, Festumzug, historische Ratssitzung im Festsaal der Fa. Henkell, Ausstellung im Heimatmuseum, ein voller Erfolg (Schirmherr: Ferdinand Knettenbrech). |
1992 | Aus Anlaß des 175. Geburtstages von Herzog Adolph veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Biebricher Vereine und Verbände eine Erinnerungsfeier in der Rotunde des Schlosses. Im Marmorsaal der Fa. Henkell findet eine gelungene Theateraufführung "Audienz am herzoglichen Hof" statt. |
1995 | Die im Kriege zerstörte Fontäne im Schlosspark wird vom Verschönerungs-u. Verkehrsverein wieder hergestellt |
2000 | Biebrich zählt zur Jahrtausendwende 36.078 Einwohner |
2002 | Das Rheinufer wird neu gestaltet und die Verbreiterung der Promenade nach der Idee und Planung des Verschönerungs-u. Verkehrsvereins umgesetzt. |
2004 | Das Museum Biebrich wird um den Bereich Industriegeschichte und -Kultur erweitert. |
2006 | Der Vorstand hat das Projekt "Gestaltung des Rheinufers", begonnen im Jahr 2003 mit 26 neuen Holzbänken am Rheinufer, im Jahr 2006 abgeschlossen. |
2006 | Planung und Realisierung des Projektes "'Wasserspiel am Rhein'" nach Ideen des 1. Vorsitzenden Klaus E. Zengerle. |
2009 | Sanierung des Galateabrunnens mit Figur in der Robert-Krekel-Anlage. |
2010 | Jubiläumsfeier 140 Jahre VVB im Biebricher Schloss. |
2010 | Übergabe des Freiluft-Schachspiels in der Robert-Krekel-Anlage an die Bürgerschaft. |
2012 | Enthüllung des Albert-Wappensteins am östlichen Rheinufer. |
2015 | „Wasser marsch!“ für den sanierten Brunnen im Henkell-Park. |
2016 | Übergabe des Zierbrunnes in der Robert-Krekel-Anlage. |
2020 | Neuerrichtung des Gibber Brünnchens. |
2020 | Die Feier zum 150-jährigen Jubiläum des VVB fällt der Corona-Pandemie zum Opfer. |
2021 | Bemühungen des Vorsitzenden um die Aufstellung des aus Beton hergestellten, denkmalgeschützten Kuppelbaus von Dywidag am Rheinufer. |